Pensionskasse

Pensionskasse
I. Charakterisierung:Rechtlich selbstständige Einrichtung, die ihren Mitgliedern einen Rechtsanspruch auf Leistungen der  betrieblichen Altersversorgung gewährt; wird errichtet und getragen von Einzelunternehmen (Einzelkasse) oder von mehreren wirtschaftlich verbundenen oder nicht verbundenen Unternehmen (Konzernkasse oder Gruppenkasse); neben Unternehmen auch Verbände.
- Mitglieder: Derzeitige oder auch frühere Zugehörige des Trägerunternehmens, evtl. auch deren Angehörige.
- Mitbestimmung des Betriebsrates nach § 87 I Nr. 8 BetrVG ( Sozialeinrichtung) gegeben.
- Die P. betreibt Versicherungsgeschäfte im Sinn des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) und unterliegt damit der  Versicherungsaufsicht.
- Rechtsform:  Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit oder  Aktiengesellschaft (AG).
- Zulassung zum Geschäftsbetrieb durch die Aufsichtsbehörde. Ihr ist auch die Rechnungslegung nachzuweisen. Vorgeschrieben ist ferner die Aufstellung eines technischen Geschäftsplans in festen Zeitabständen.
II. Besteuerung der P.1. Steuerbefreiung: a) Voraussetzungen (§ 5 I Nr. 3 KStG): (1) Die Kasse muss rechtsfähig sein (VVaG oder AG), einen Rechtsanspruch auf die Leistungen einräumen und der Versicherungsaufsicht unterliegen. (2) Sie muss sich auf derzeitige oder frühere Zugehörige (einschließlich deren Angehörigen) einzelner oder mehrerer wirtschaftlicher Geschäftsbetriebe, der Spitzenverbände der freien Wohlfahrt oder auf Arbeitnehmer sonstiger Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen beschränken. (3) Die ausschließliche und unmittelbare Verwendung des Vermögens und der Einkünfte der P. muss satzungsgemäß und tatsächlich für die Zwecke der Kasse dauernd gesichert sein. (4) Das nach Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) unter Berücksichtigung des von der Versicherungsaufsichtsbehörde genehmigten Geschäftsplans auszuweisende Vermögen darf nicht höher sein als die Verlustrücklage (VVaG) bzw. der dieser Rücklage entsprechende Teil des Vermögens. (5) Der Betrieb der P. muss nach dem Geschäftsplan und nach Art und Höhe der Leistungen eine soziale Einrichtung darstellen. Rechtsfähige P. sind nur dann soziale Einrichtungen, wenn die drei folgenden Voraussetzungen (§ 1 KStDV) erfüllt sind: Die Leistungsempfänger dürfen sich in der Mehrzahl nicht aus dem Unternehmer oder bei Gesellschaften in der Mehrzahl nicht aus den Gesellschaftern nebst Angehörigen zusammensetzen. Bei Auflösung der P. darf das Vermögen satzungsgemäß nur den Leistungsempfängern oder deren Angehörigen zugute kommen oder ausschließlich für  gemeinnützige Zwecke oder  mildtätige Zwecke verwendet werden. Außerdem dürfen die Rechtsansprüche der Leistungsempfänger bestimmte Höchstgrenzen nicht übersteigen (§ 2 KStDV).
- b) Kleineres Versicherungsunternehmen (§ 5 I Nr. 4 KStG): VVaG sind von der Körperschaftsteuer befreit, wenn (1) ihre Beitragseinnahmen im Durchschnitt der letzten drei Wirtschaftsjahre einschließlich des im Veranlagungszeitraum endenden Wirtschaftsjahres bei Lebens- oder Krankenversicherern 797.615 Euro, ansonsten 306.775 Euro nicht überstiegen haben, oder (2) sich der Geschäftsbetrieb auf die Sterbegeldversicherungen beschränkt und die Voraussetzungen als soziale Einrichtung erfüllt sind.
- 2. Steuerpflicht: a) Partielle Steuerpflicht: Tritt ein, wenn das höchstzulässige Kassenvermögen überschritten ist, d.h. wenn das Vermögen der P. höher ist als die für einen VVaG zu bildende Verlustrücklage. P. ist entsprechend der Überdotierung anteilig steuerpflichtig (§ 6 I KStG). Die partielle Steuerpflicht entfällt rückwirkend, wenn das überdotierte Vermögen innerhalb von 18 Monaten zu bestimmten Zwecken verwendet wird namentlich zur Leistungserhöhung, zur Auszahlung an das Trägerunternehmen, zur Verrechnung mit Zuwendungen des Trägerunternehmens, zur gleichmäßigen Herabsetzung künftiger Zuwendungen des Trägerunternehmens oder zur Verminderung der Beiträge der Leistungsempfänger (§ 6 II KStG).
- b) Totale Steuerpflicht: Steuerpflichtige P. sind so zu behandeln wie steuerpflichtige Lebensversicherungsunternehmen.
III. Besteuerung beim Arbeitnehmer und Pensionär:Zuwendungen des Trägerunternehmens an die P. sind in voller Höhe  Arbeitslohn. Das Trägerunternehmen hat die Möglichkeit, die Zuwendungen mit einem festen Steuersatz zu Gunsten des Arbeitnehmers pauschal zu versteuern (Pauschalierung der Lohnsteuer bei bestimmten Zukunftssicherungsleistungen, § 40b EStG). Ist das Mitglied an der Finanzierung beteiligt, so kann es die Beträge unter bestimmten Voraussetzungen als  Vorsorgeaufwendung geltend machen; einschließliche des Teils der Zuwendungen, der als Arbeitslohn der Lohnsteuer unterlag. Kapitalleistungen an Pensionäre bleiben grundsätzlich steuerfrei. Leibrenten sind nur mit dem Ertragsanteil steuerpflichtige Einnahmen ( Rentenbesteuerung).
- Vgl. auch  Direktversicherung.

Lexikon der Economics. 2013.

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